Militärforschung
  Fotoserie Breitscheidplatz
 

Fotoserie: Terroranschlag auf den Breitscheidplatz

 

Am 19. Dezember 2016 verübte Anis Ben Othmane Amri, ein Flüchtling aus Tunesien, einen Terroranschlag mit einem Lkw auf den „City-Weihnachtsmarkt“ auf dem Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg. Mit zwölf Toten und fast hundert Verletzten war dies der bis dato schwerste dschihadistische Anschlag in Deutschland. Zuvor war die Berliner Polizei über Monate hinweg nicht in der Lage gewesen, die Mordabsichten des „Gefährders“ richtig einzuschätzen, da sie ihre Ermittlungen (Telekommunikationsüberwachung, Observation, Auswertung von Beweismitteln etc.) nur schlampig durchführte. Dies war - nur zum Teil - auf den Personalabbau bei der Berliner Polizei und die Überforderung der einzelnen Beamten des Landeskriminalamtes zurückzuführen.

Politisch verantwortlich war der damalige CDU-Landesvorsitzende und Innensenator Frank Henkel. Bei den Abgeordnetenhauswahlen am 18. September 2016 verlor das schwarz-rote Regierungsbündnis zusammen 12,4 Prozent und wurde durch eine rot-rot-grüne Regierung abgelöst. Frank Henkel wurde als Innensenator am 8. Dezember 2016 durch Andreas Geisel (SPD) ersetzt. Elf Tage später ereignete sich der Terroranschlag. Henkels Versuch, bei den Bundestagswahlen am 24. September 2017 ein Abgeordnetenmandat zu erringen, scheiterte, da er nur 18,6 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis Berlin-Mitte errang. Frank Henkel ist somit weiterhin Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und sitzt heute im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Betriebe.

Auf seiner Webseite heißt es: „Ich setze mich dafür ein, dass sich unser Land und unsere Stadt gut entwickeln können. Wir brauchen keine rot-rot-grünen Experimente und keinen radikalen Extremismus. (http://www.frank-henkel-berlin.de/)

  

Fahndungsplakat des Bundeskriminalamtes.


Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Berlin-Moabit (Turmstraße 21). Hier stellte „Ahmad Zaghloul“ alias Anis Ben Othmane Amri am 10. September 2015 einen Asylantrag. Angesichts der damaligen Flüchtlingswelle waren die Zustände am LAGeSo untragbar.

 

Mit dem roten Anstrich: Vorderhaus zu Amris Wohnhaus in Berlin-Gesundbrunnen (Freienwalder Str. 30).


Amri bewohnte als Untermieter ein Zimmer in der Wohnung von Kamel A…. im Erdgeschoss des Quergebäudes. (Blick von der Soldinerstraße aus)


 

Wiederholt suchte er die Wohnung seiner Freundin in Berlin-Prenzlauer Berg (Lychenerstraße 59) auf.

 

Fussilet-33-Moschee in Berlin-Moabit (Perleberger Str. 14). Eine Stunde vor seinem Anschlag suchte Anis Amri zum letzten Mal diese Moschee auf. Nach zweijährigen Ermittlungen wurde der Verein am 28. Februar 2017 verboten. Bereits vorher war die Moschee geschlossen worden, da sich der Vermieter mit dem Moscheeverein entsprechend geeinigt hatten. Zu den Moscheebesuchern zählten u. a. Anis Ben Othman Amri, Soufiane Amri, Ismet Doğan, Muhammed el-M., Emin Filiz, Gadzhimurad Khanow., Lutumba Nkanga, Murat San und Walid S.. Gegenüber befindet sich ein Polizeirevier, in dem das Landeskriminalamt eine Überwachungskamera installiert hatte. Außerdem setzte der Berliner Verfassungsschutz zeitweise eine weitere Kamera ein, die möglicherweise in einem geparkten Auto installiert war.


Rechts das frühere Wohnhaus von Reda Seyam, zuletzt „Bildungsminister“ des Islamischen Staates in Mosul (Irak), zwei Häuser weiter befindet sich der Eingang zur Seituna-Moschee (neben dem „Lidl“-Supermarkt) in Berlin-Charlottenburg (Sophie-Charlotten-Str. 31/32).


Eingang zur Seituna-Moschee in Berlin-Charlottenburg, in der Anis Amri oft verkehrte. 

 

Schild am Eingang der Seituna-Moschee: „Seinem Nachbarn kein Übel zufügen“!


Salafistische As-Shahaba-Moschee im Sprengelkiez, kaum fünf Minuten Fußweg vom Friedrich-Krause-Ufer.



Am Abend vor dem Anschlag dinierte Anis Amri mit Bilel Ben Ammar in diesem Dönerrestaurant „Ya Hala“ in der Pankstraße 51. Am 1. Februar 2017 wurde Ammar von den Behörden plötzlich nach Tunesien abgeschoben und steht seitdem für eine Zeugenbefragung durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss nicht mehr zur Verfügung.

  

 

Wenige Stunden vor dem Anschlag aß Anis Amri mit Walid S. und Bilal M. in dem Dönerrestaurant „imren“ an der Ecke Bad- / Buttmannstraße

 

Die Majid Al-Ummah-Moschee im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen (Buttmannstraße 17). Nach dem Mittagessen suchten die drei kurz die Moschee auf.



Niederlassung von „ThyssenKrupp Schulte“ in Berlin-Moabit am Friedrich-Krause-Ufer. Hier wollte der polnische Lkw-Fahrer seine Stahllieferung aus Italien abliefern, musste aber einen Tag warten.

 

LKW-Parkzone vor „ThyssenKrupp“ am Friedrich-Krause-Ufer. In Hintergrund das Heizkraftwerk Moabit der „Vattenfall AG“.

 

„City Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz“




Aus der Hardenbergstraße kommend  raste Anis Amri hier am 19. Dezember 2016 auf den Breitscheidplatz.

Verspätete Absicherung mit technisch ungeeigneten Pollern.


Mahnmal auf der Nordseite der Gedächtniskirche – eröffnet am ersten Jahrestag des Anschlags am 19. Dezember 2017.

 

 

Neben dem Verlauf der alten Mauer ein weiterer Riß in der Stadtgeschichte


Fabrizia di Lorenzo aus Sulmona (Italien). Sie hatte an der FU Berlin studiert und arbeite bei einer Logistikfirma. Mit ihrer Kollegin Naďa Čižmárová, die ebenfalls umkam, wollte sie nach Feierabend noch einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken.

 

Dalia Elyakim, eine Touristin aus Herzlia (Israel), besuchte mit ihrem Ehemann Rami Elyakim, der schwer verletzt wurde, den Weihnachtsmarkt.
 


Angelika Klösters wohnte in Neuss-Lanzerath (NRW).


Sebastian Berlin wohnte im brandenburgischen Ragösen. Er war Industriemechaniker und wollte am 19. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt eine bestandene Prüfung feiern.

 

Dr. Christoph Herrlich war Jurist. Er konnte noch eine Freundin zur Seite schupsen, bevor er selbst vom Lkw tödlich erfasst wurde.


Der ermordete Lastwagenfahrer des „Scania R450“ Łukasz Urban aus Rożnowo (Polen). Er wurde in der Lkw-Parkzone am Friedrich-Krause-Ufer durch einen Kopfschuss getötet.


 

Naďa Čižmárová stammte aus Sobeslav (Tschechien). Die 34-jährige Mutter arbeitete bei einer Logistikfirma in Berlin.


 

Peter Völker aus Texas (USA). 


Terroropfer Klaus Jacob. Seine Tochter leitet heute die Selbstorganisation der Terroropfer.

 


Der Neubau des Bundesministeriums des Innern (BIM) in Berlin-Moabit (Alt-Moabit 140) wurde im April 2015 bezogen.


 

Der Amtssitz des „Polizeipräsidenten in Berlin“ in Gebäude des früheren Flughafens Berlin-Tempelhof am Platz der Luftbrücke Nr. 6. Hier residierte damals Klaus Kandt (ex-GSG 9), der nach etlichen Skandalen am 26. Februar 2018 von seinem Amt entbunden wurde.


Hauptgebäude des Landeskriminalamtes in Berlin-Tempelhof (Tempelhofer Damm 12), das seit dem 1. Mai 2011 von Christian Steiof geführt wird. Die Staatsschutzabteilung „LKA 5“ wird seit Juni 2015 von Jutta Porzucek, geleitet. Für das Dezernat 54 „Politisch motivierte Kriminalität – religiöse Ideologie – (Islamismus)“ war von 2013 bis 2017 Axel Bédé zuständig.