Sven P. und seine Endlösung der „Judenfrage“
Gerhard Piper
23. November 2021
Sven P. aus Duisburg träumte von der endgültigen Endlösung der Judenfrage: Anschläge auf die Atomkraftwerke in Israel oder mit Rizin gegen jüdische Einkaufszentren. Allerdings kostet Endlösung Geld und das fehlte dem Dschihadisten.
Sven P. ist deutscher Staatsbürger. Er wurde in Kasachstan geboren. Als Schüler konvertierte er zum Islam. Er gilt als Mitglied des „Islamischen Staates“. So soll er in einem islamistischem Online-Forum den Treueeid auf den „IS“ geleistet und der Terrorgruppe über einen Kontaktmann insgesamt 250 Euro überwiesen haben.
Er hat sich seit 2007 mit islamistischen Terroranschlägen in Deutschland beschäftigt. Im Jahr 2016 wollte Sven P. nach New York reisen, um mit einem Benzin-beladenen Van in das One World Trade Center zu rasen. Flug und Hotel hatte er schon gebucht, aber die USA verweigerten ihm die Einreise.
Daraufhin wollte Sven P. „Israel angreifen“: das Parlamentsgebäude Knesset in Jerusalem, den 150-MW-Atomreaktor (Typenbezeichnungen: EL-3 oder IRR-2) des „Shimon Peres Nuclear Research Centers“ bzw. Kirya Le'Mechkar Gariini (KAMAG) bei Dimona in der Negev-Wüste, oder den 5-MW-Leichtwasser-US-Forschungsreaktor „IRR-1“ des „Soreq Nuclear Research Centers“ bei Palmachim bzw. Rehovot Der Komplex wurde durch den US-Architekten Philip Johnson entworfen und wird heute durch die ISORAD Ltd. betrieben. Erst am 12. Mai 2021 hatte die Hamas 15 Feldraketen auf die Anlage in Dimona abgefeuert, die seit Anfang 2021 erheblich ausgebaut wird. (1) Alternativ wollte er Flughäfen attackieren oder die Türen von Einkaufszentren mit Rizin kontaminieren, ja ganze Dörfer abbrennen. Der 27-Jährige aus Duisburg soll laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf in einem Messengerdienst mehrmals Anschläge auf Israel angekündigt haben. „Mir war bewusst, dass dabei auch Kinder sterben können,“ bekannte er vor Gericht. (2)
Gegenüber einer Kontaktperson, bei der es sich um einen Agenten des FBI handelte, erläuterte er seine Pläne. Allerdings fehlte ihm das notwendige Kapital und die Reisebeschränkungen durch Corona, verhinderten eine Durchführung der Gedankenspiele: „Mit fehlten die finanziellen Mittel. Auch wegen Corona ging das alles nicht.“
Die deutschen Sicherheitsbehörden ermittelten etwa eineinhalb Jahren gegen Sven P.. Am 27. Mai 2021 wurde Sven P. festgenommen. Am 22. November 2021 begann der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht Düsseldorf. Fünf weitere Verhandlungstage sind angesetzt. Am 7. Januar 2022 soll das Urteil gefällt werden. (3)
Quellen:
(1) N.N.: Hamas feuert 15 Raketen in Richtung Israels Atomreaktor in Dimona, Redaktionsnetzwerk Deutschland Online, o. O., 12. Mai 2021, o. S., Online: https://www.rnd.de/politik/israel-hamas-feuert-15-raketen-in-richtung-atomreaktor-in-dimona-6H7Y3ANMKRMVYSFJJFSVULB3ZY.html (Download am 23. November 2021)
(2) Offermanns, J.: Duisburger ISIS-Anhänger (27) vor Gericht, Bild, Berlin, 23. November 2021, S. 6
(3) Landgericht Düsseldorf: Duisburger wegen Vorwurfs der Terrorfinanzierung vor Gericht, Justiz NRW Online, Düsseldorf, 22. November 2021, o. S., Online: www.justiz.nrw/JM/Presse/dpa_ticker/DPA_2211/index.php (Download am 23. November 2021)