Ukraine-Krieg 2.0 – Update 54 vom 20. April (D+54)
Gerhard Piper
Lageentwicklung:
Vor Kriegsbeginn waren die Russen besoffen von ihrem Glauben an den „Sieg“. So berichtete nun der „Focus“:
„In Russland kursierten zu einem möglichen Angriffskrieg gegen die Ukraine viele Zeiteinschätzungen. Einige Experten gingen von „mehreren Stunden“ aus. Andere ließen sich sogar zu der Aussage verleiten, man könne „die meisten Einheiten der Streitkräfte der Ukraine in 30 bis 40 Minuten besiegen“. Selbst von „zehn Minuten“ war die Rede.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/3-wochen-vor-dem-angriff-russischer-ex-oberst-machte-sechs-vorhersagen-zum-ukraine-krieg-alle-trafen-ein_id_86370800.html?cid=whatsnext_b)
Acht Wochen nach Kriegsbeginn äußern hochrangige Kreml-Insider Zweifel an der Vorgehensweise und verurteilen Präsident Putin scharf. Im Gespräch mit „Bloomberg“ bezeichneten zehn Kreml-Insider Putins Angriffskrieg als „katastrophalen Fehler“, der das Land um 20 Jahre zurückwerfen werde, die Wirtschaft zerstöre und die Sicherheit des Landes dezimiere. Dennoch halte Putin an seinem Kriegskurs fest, zumal er von der alten, aus Sowjetzeiten stammenden These überzeugt sei, ein Krieg gegen die bösen Mächte des Imperialismus sei unvermeidlich:
„The ranks of the critics at the pinnacle of power remain limited, spread across high-level posts in government and state-run business. They believe the invasion was a catastrophic mistake that will set the country back for years, according to ten people with direct knowledge of the situation. All spoke on condition of anonymity, too fearful of retribution to comment publicly.
So far, these people see no chance the Russian president will change course and no prospect of any challenge to him at home. More and more reliant on a narrowing circle of hardline advisers, Putin has dismissed attempts by other officials to warn him of the crippling economic and political cost, they said.
Some said they increasingly share the fear voiced by U.S. intelligence officials that Putin could turn to a limited use of nuclear weapons if faced with failure in a campaign he views as his historic mission.
To be sure, support for Putin’s war remains deep across much of Russia’s elite, with many insiders embracing in public and in private the Kremlin’s narrative that conflict with the West is inevitable and that the economy will adapt to the sweeping sanctions imposed by the U.S. and its allies. (…)
In the weeks since the invasion started, Putin’s circle of advisers and contacts has narrowed even further from the limited group of hardliners he’d regularly consulted before, according to two people. The decision to invade was made by Putin and just a handful of hawks including Defense Minister Sergei Shoigu, General Staff chief Valery Gerasimov, and Nikolai Patrushev, secretary of Russia’s Security Council, these people said.“ (https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-04-20/putin-s-war-in-ukraine-has-russian-elites-fearing-global-isolation)
Dabei hatte es vor dem Krieg auch in Russland kompetente Warnungen vor einem Krieg und seinen Friktionen gegeben. Bereits am 3. Februar machte der frühere russische Luftwaffen-Oberst Michail Chodarenok, der früher in der Hauptdirektion des Generalstabs diente, sechs Vorhersagen zum Krieg in der Ukraine. Drei Wochen später marschieren Putins Truppen im Nachbarland ein. Schon die erste Phase zeigte, dass Chodarenok mit seiner Kritik recht hatte, wie der „Focus“ berichtete:
1. „Niemand wird die russische Armee in der Ukraine mit Brot, Salz und Blumen empfangen." Die vorlegten Prognosen wären falsch: „Das bedeutet in der Praxis völlige Ignoranz der militärpolitischen Lage und der Stimmung der breiten Bevölkerung im Nachbarstaat.“
2. „Das russische Arsenal reicht absolut nicht aus, um solch einen Staat vom Erdboden zu tilgen.“
3. „Man sollte nicht vergessen, dass ukrainische Besatzungen an Luftabwehrraketen der russischen Luftwaffe im Georgien-Krieg 2008 schockierende Verluste zufügte.“
4. „Natürlich sind die Streitkräfte der Ukraine heute den Streitkräften der Russischen Föderation in Bezug auf ihre Kampf- und Einsatzfähigkeiten deutlich unterlegen. Aber auch diese Armee darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden.“
5. „Die russische Armee kann im Verlauf eines Krieges mit der Ukraine auf weit mehr als nur Stalingrad oder Grosny treffen.“
6. „Es wird keinen Blitzkrieg in der Ukraine geben.“
Und der ex-Oberst forderte: „Überdrehte russische Experten sollten ihre Hassphantasien vergessen.“
(https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/3-wochen-vor-dem-angriff-russischer-ex-oberst-machte-sechs-vorhersagen-zum-ukraine-krieg-alle-trafen-ein_id_86370800.html?cid=whatsnext_b)
Die frühere ukrainische Ministerpräsidentin Julija Wolodymyriwna Tymoschenko (Dezember 2007 bis März 2010) hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und Putin einen diabolischen Charakter attestiert:
„Er ist ein Barbar. Und ich werde Ihnen auch erklären, warum: Einen Krieg gegen ein friedliches, demokratisches und europäisches Land wie die Ukraine zu beginnen, das ist doch ein Beweis für seine barbarische Natur. Er hat zur Tötung von alten Menschen, Frauen und Kindern aufgefordert. Und so etwas kann man nur mit diesem einen Wort beschreiben: barbarisch. Er ist ein Faschist. Manche halten ihn für verrückt, aber ich glaube das nicht. Er hat einen eiskalten Verstand, ist rational und zynisch. Hinter seinem Verhalten steckt etwas wirklich Düsteres, das aus dem finstersten Mittelalter zu stammen scheint.“ (https://www.welt.de/politik/ausland/plus238260561/Julia-Timoschenko-Putin-hat-noch-andere-Ziele-dieser-Krieg-wird-sich-ausweiten.html)
Truppenaufmarsch:
Die Funkverkehre der russischen Soldaten werden auch von ukrainischen Amateurfunkern von „Radio Widerstand“ abgefangen, die die gewonnenen Erkenntnisse an die Sicherheitsbehörden weiterleiten. Die russischen Soldaten telefonieren zum Teil mit SIM-Karten, die sie von Ukrainern geklaut haben.
Gefechte:
Osten:
Weil der russische Popanz Putin einen Endsieg bis zur traditionellen Siegesparade am 9. Mai (Tag der deutschen Kapitulation nach russischer Zeitrechnung) forderte, haben die russischen Streitkräfte ihre Oster-Offensive möglicherweise überstürzt begonnen, meint das Institute for the Study of War (ISW) in Washington:
„The Russians have not fully set conditions for a large-scale offensive operation. The Russians have not had enough time to reconstitute forces withdrawn from the Battle of Kyiv and ready them properly for a new offensive in the east. The Russians appear to be still building logistics and command-and-control capabilities even as they start the next round of major fighting. The tempo of Russian operations continues to suggest that President Vladimir Putin is demanding a hasty offensive to achieve his stated objectives, possibly by “Victory Day” on May 9. The haste and partial preparation of the Russian attack will likely undermine its effectiveness and may compromise its success.“ (https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-april-19)
Zudem weist das britische Verteidigungsministerium darauf hin, dass die russischen Truppen weiterhin Probleme mit ihrer Kampftechnik und der Logistik hätten, hinzu kämen Probleme mit der Geländebeschaffenheit.
Der ukrainische Generalstab berichtet von erfolglosen russischen Versuchen, die Städte Rubischne und Sjewjerodonezk im ostukrainischen Gebiet Luhansk zu stürmen: „Nach den Erstürmungsversuchen der russischen Okkupanten in Rubischne und Sjewjerodonezk wurden 130 verletzte Soldaten des Gegners in das örtliche Krankenhaus von Nowoajdar eingeliefert.“ Darüber hinaus berichtet die ukrainische Militärführung von russischen Angriffsbemühungen nahe der Kleinstadt Isjum und schweren Gefechten um Popasna, Torske, Selena Dolyna, Kreminna, Avdiivka und Marjinka. (https://www.n-tv.de/politik/10-41-Hofreiter-Traue-Ukrainern-Bedienung-deutscher-Waffen-zu--article23143824.html)
Die russischen Streitkräfte meldeten, sie hätten Torske eingenommen und würden nun die ukrainischen Einheiten bei Lysychansk, Severodonetsk und Rubizhne umzingeln. Der Gouverneur des Gebietes Zaporischschja, Oleksandr Staruckh, berichtete, die russischen Truppen würden sich bei Polohy für weitere Vorstöße entlang der Autobahn „N15“ sammeln.
Süden:
- Mariupol:
Die letzten Verteidiger von Mariupol haben sich nun doch dafür entschieden, ihren Kampf einzustellen. Allerdings wollen sie nicht in russische Kriegsgefangenschaft gehen, sondern ins Ausland evakuiert zu werden. Der Feind sei zehnfach überlegen, ihnen fehle der Nachschub und sie hätten ca. 500 Verwundete. Außerdem würden im Stahlwerk „Asowstal“ noch etwa 100 Zivilisten ausharren. Der Kommandeur der 36. Marinebrigade, Sergej Volina, bat die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe.
- Mykolajiw:
Der Bürgermeister der Stadt, Olexander Senkewytsch, berichtet, am frühen Mittwochmorgen habe es „wieder Explosionen in Mykolajiw" gegeben.
Verluste:
Ukraine: Das russische Heer hat mit seiner Artillerie und seinen Raketenstreitkräften in den letzten 24 Stundenb 1.053 Militärobjekte beschossen. Die russischen Luftstreitkräfte haben in der Nacht 73 militärische Ziele in der Ukraine bombardiert. „Durch den Einschlag hochpräziser Raketen im Gebiet Nowoworonzowka und Kiseliwka wurden bis zu 40 Soldaten der ukrainischen Truppen sowie sieben gepanzerte Fahrzeuge vernichtet", erklärte der russische Schreibtischgeneral Igor Konaschenkow. (https://www.n-tv.de/politik/10-24-Russland-73-militaerische-Ziele-in-der-Ukraine-bombardiert--article23143824.html)
Zivilbevölkerung:
Verschleppung: Mykyta Poturajew, der dem Ausschuss für humanitäre Fragen des Parlaments in Kiew vorsitzt, erklärte vor dem Europäischen Parlament: „Eine halbe Million ukrainischer Bürgerinnen und Bürger sind aus der Ukraine in die Russische Föderation deportiert worden, ohne dass sie dem zugestimmt hätten." Poturajew forderte das IKRK auf, Nachforschungen anzustellen und sich um die Betroffenen zu kümmern. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92041772/++-news-zum-ukraine-krieg-++-ukraine-eine-halbe-million-menschen-nach-russland-verschleppt.html)
Flüchtlinge: Mehr als ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung ist auf der Flucht. Nach Angaben von Kelly Clements, stellvertretende UN-Hochkommissarin des UNHCR, geht man davon aus, dass mehr als fünf Millionen Menschen aus der Ukraine vor dem russischen Angriffskrieg ins Ausland geflohen sind. Hinzu kämen etwa 7,1 Millionen Menschen, die innerhalb der Ukraine ihr Heim verlassen hätten, ergänzt António Vitorino von der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
BRD: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert eine bundesweite Regelung der medizinischen Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, erklärte: „Neun Bundesländer haben bereits Verträge mit Krankenkassen geschlossen und können dadurch Versichertenkarten an die Geflüchteten ausgeben. Das wünschen wir uns schnell und bundesweit, da es die Verwaltungsarbeit im Krankenhaus spürbar erleichtert.“
Geflüchtete ukrainische Schüler, die in diesem Jahr keinen Sekundarschulabschluss machen können, sollen trotzdem – ohne Abitur - ein Studium in Deutschland aufnehmen können. Das hat die Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen. Anlass sei, dass in diesem Jahr in der Ukraine keine regulären staatlichen Abschlussprüfungen stattfänden.
ABC-Waffen:
Atomwaffen / AKWs:
Die russische Armee hat den ersten erfolgreichen Test der ballistischen Interkontinentalrakete SARMAT (NATO-Code: SS-X-30 SATAN 2) gemeldet. Die SARMAT hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern und kann mit atomaren Mehrfachsprengköpfen bestückt werden. Der Abschuss erfolgte vom Kosmodrom Plessezk.
Als beim Frühjahrsmanöver im März/April 2021 unklar war, ob Russland – schon damals – die Ukraine angreifen würde, wurde die ersten Nukleardrohungen ausgesprochen: So meinte der frühere Luftwaffen-Oberst Michail Chodarenok in einer TV-Sendung: „Jeder Konflikt kann mit der Drohung eines Einsatzes oder der Anwendung von taktischen Atomwaffen durch unsere Seite beendet werden.“
In gleicher Manier befand Alexander Ljubimow, Leiter des „Koordinierungszentrum der Hilfe für Noworossia“: „Ein moderner atomarer Krieg 2021 gegen die Ukraine mit Hilfe taktischer Geschosse ist akzeptabel und wäre eine mögliche Lösung der ukrainischen Frage. (…) In dem zu erwartenden Krieg Russlands und der Ukraine ist die Anwendung von taktischen Atomwaffen durch Russland zulässig, ja sogar wünschenswert.“(https://taz.de/Konflikt-in-der-Ostukraine/!5764901/)
USA:
Entgegen der amerikanischen Darstellung, man hätte Kampfflugzeuge an die Ukraine geschickt, habe die US-Regierung nur „Ersatzteile und Bauteile für die Instandsetzung und Reparatur der Flugzeugflotte“ geschickt, stellte die ukrainische Luftwaffe fest. (https://www.focus.de/politik/ausland/der-kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-russland-lehnt-viertaegigen-waffenstillstand-in-ostukraine-ab_id_52139887.html)
BRD:
Politik: Die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat ihren Urlaub auf der nordfriesischen Insel Sylt beendet. Das Essen war gut, Wetter auch.
Anton Hofreiter erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung, wie der „Spiegel“ berichtete:
„Der Vorsitzende des BT-Europaausschusses Anton Hofreiter (Grüne) hat der Bundesregierung vorgeworfen, mit ihrer Zurückhaltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine eine weltkriegsartige Ausweitung des Konflikts in der Ukraine zu riskieren. Das Problem der Haltung Deutschlands sei, „dass wir bei den Sanktionen bremsen, bei den Waffenlieferungen bremsen, und damit die Gefahr droht, dass der Krieg sich immer länger hinzieht“. Je länger sich der Krieg hinziehe, desto größer werde die Gefahr, „dass weitere Länder überfallen werden und wir dann am Ende in einen erweiterten de facto dritten Weltkrieg rutschen“.“ (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/hofreiter-warnt-bundesregierung-vor-de-facto-drittem-weltkrieg-a-65c478a6-16b6-4af8-8b0b-22fc45be6fa1)
Militärhilfe: Die Bundeswehr entsandte erneut ein Sanitätsflugzeug Airbus A310 MedEvac von Köln nach Rzeszow (Polen), um Schwerverletzte zur Behandlung nach Deutschland auszufliegen.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat die Ankündigung weiterer Waffenlieferungen von Bundeskanzler Olaf Scholz als unzureichend kritisiert: „Die These, dass die Bundeswehr der Ukraine nichts mehr zu liefern imstande wäre, ist nicht nachvollziehbar“, sagte Melnyk. Die Truppe habe mehr als 400 MARDER-Schützenpanzer aus den siebziger Jahren, von denen etwa 100 für Ausbildung und Training benutzt würden und daher sofort an die Ukraine übergeben werden könnten. Außerdem habe die Bundeswehr nach seinen Erkenntnissen etwa 800 FUCHS-Transportpanzer aus den achtziger Jahren, von denen ein Großteil nicht im Einsatz sei und deswegen in die Ukraine geschickt werden könnte. „Ganz entscheidend wäre auch die Lieferung von PANZERHAUBITZEN 2000.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/das-ukraine-update-am-20-april-was-am-osterwochenende-passiert-ist_id_72885571.html)
Der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, sprach sich gegen die Lieferung von Waffensystemen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine aus, da dadurch die Einsatzbereitschaft der Truppe gefährdet wäre: „Um die Streitmacht zu betreiben und auch Folgekräfte auszubilden, brauchen wir die Waffensysteme, (…) um Kräfte für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato nachzuschicken, falls diese Unterstützung braucht." Zudem gebe es dann keine Möglichkeit mehr, sich an der Battlegroup in der Slowakei zu beteiligen und auf Eventualitäten zu reagieren. „Das würde die Verteidigungsfähigkeit doch erheblich schwächen.“ Außerdem sei der Marder ein Kampfsystem, das in seiner Gesamtheit bedient werden müsse. Zwar ließe sich die Ausbildung verkürzen, „aber dennoch ist es immer noch eine Frage von Wochen“. Zudem müsse das Gerät hergerichtet werden. (https://www.n-tv.de/politik/10-41-Hofreiter-Traue-Ukrainern-Bedienung-deutscher-Waffen-zu--article23143824.html)
Hier ist anzumerken, dass der MARDER für den „Fall der Fälle“ angeschafft wurde, sprich einen sowjetischen bzw. russischen Panzerangriff. Genau der findet derzeit in der Ostukraine statt. Warum der Herr Generalleutnant dem russischen Angriff keinen Widerstand entgegensetzen möchte, sondern lieber wartet, bis die Russen irgendwann die Slowakei attackieren, darüber hat sich dieses deutsche Feldherrngenie nicht weiter ausgelassen.
Aufgrund seiner prorussischen Politik ist Deutschland zunehmend isoliert, wie Ulrich Reitz im „Focus“ feststellte:
„Die Niederländer und die Belgier haben angekündigt, der Ukraine Panzerfahrzeuge zu liefern. Die USA wollen tödliche Drohnen schicken, Großbritannien will Schiffsabwehrraketen bereitstellen und die drei baltischen Länder, die Polen, die Tschechen und Slowaken schweres Gerät ins Kriegsgebiet transportieren.
Eins steht jetzt fest: Sollten die Ukrainer es schaffen, auch die zweite russische Angriffswelle zu überstehen, werden sie sich kaum bei Deutschland bedanken.“ (https://www.focus.de/politik/deutschland/eine-analyse-von-ulrich-reitz-scholz-liefert-keine-schweren-waffen-doch-in-seinem-argument-steckt-ein-fataler-fehler_id_86831181.html)
Kanada:
Kanada will der Ukraine schwere Artilleriewaffen schicken. Damit komme man einer Bitte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach, sagt Premierminister Justin Trudeau am Dienstag in New Brunswick.
Norwegen:
Norwegen liefert der Ukraine weitere Verteidigungswaffen, darunter knapp 100 Flugabwehrraketen vom Typ MISTRAL aus den Beständen des norwegischen Militärs. Es sei ein Luftverteidigungssystem, das die norwegischen Streitkräfte ersetzen wollten, womit die Waffenlieferung an die Ukraine keine größeren Auswirkungen auf die eigenen Einsatzfähigkeiten habe. Die Mistral ist eine Boden-Luft-Rakete mit sehr kurzer Reichweite, die seit Ende der 1980er Jahre von dem Rüstungskonzern „Matra“ gebaut wurde, der inzwischen in dem europäischen Rüstungsriesen „Matra BAe Dynamics Aérospatiale“ (MBDA) aufgegangen ist. Die deutsche Niederlassung hat ihren Sitz in Schrobenhausen.
Schweden:
Immer mehr Menschen in Schweden wünschen sich einer neuen Meinungsumfrage zufolge einen NATO-Beitritt ihres Landes. 57 Prozent der Befragten sprechen sich in der Umfrage des Instituts „Demoskop“ dafür aus, dass Schweden dem Militärbündnis beitreten sollte - das sind sechs Prozentpunkte mehr als im vergangenen Monat und demnach der höchste Wert seit Beginn entsprechender Messungen. Dagegen sind hingegen 21 Prozent der Befragten. Die restlichen 22 Prozent sind unentschlossen. Besonders unter den Wählern der regierenden Sozialdemokraten nimmt die Zahl der Befürworter stark zu. Sie liegt nun bei 41 Prozent und somit zwölf Prozentpunkte über dem Wert aus dem Vormonat.
Finnland:
Bei der heutigen Parlamentsdebatte in Finnland über einen NATO-Beitritt drängt die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin auf eine schnelle Entscheidung darüber, einen Antrag zu stellen oder nicht. Aber nur rund die Hälfte der 200 Parlamentsabgeordneten unterstützt eine NATO-Mitgliedschaft, schätzen finnische Medien. (https://www.n-tv.de/politik/18-12-Russland-meldet-erfolgreichen-Test-interkontinentaler-Atomrakete--article23143824.html)
Lettland:
In Riga protestieren etwa 200 Frauen vor der russischen Botschaft gegen Vergewaltigungen im Ukraine-Krieg. Dazu stellen sich die Demonstrantinnen mit hinter dem Rücken gefesselten Händen und schwarzen Plastiktüten über dem Kopf vor die Auslandsvertretung, die nackten Beine mit Kunstblut verschmiert.
Russland:
Politik: Der russische Milliardär und Gründer der „Tinkoff“-Bank, Oleg Tinkow, wirft der russischen Armee vor, „Massaker“ in der Ukraine zu verüben und forderte ein Ende des „irrsinnigen Krieges“ gegen das Nachbarland: „90 Prozent der Russen sind gegen diesen Krieg. (…) Aber zehn Prozent jedes Landes sind Idioten.“
Die russischen Generäle hätten inzwischen erkannt, „dass sie eine Scheißarmee haben“, meint Tinkow. „Und wie sollte die Armee auch gut sein, wenn der ganze Rest des Landes beschissen ist und beschmutzt ist von Vetternwirtschaft, Speichelleckerei und Unterwürfigkeit.“ Er selbst sehe „keinen einzigen Profiteur dieses irrsinnigen Krieges“, der nur dazu führe, dass „unschuldige Menschen und Soldaten sterben“. (https://www.n-tv.de/politik/10-41-Hofreiter-Traue-Ukrainern-Bedienung-deutscher-Waffen-zu--article23143824.html)
Kriegsdrohungen: Die Regierung der Republik Moldawien hat die Verwendung russischer Kriegssymbolik („Z“, „V“, Sankt-Georgs-Band) im eigenen Land verboten. Daraufhin drohte der russische Senator Alexej Konstantinowitsch Puschkow, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, der moldawischen Präsidentin, Maia Sandu, sie könne im „Mülleimer der Geschichte“ landen. „Sie sollte sich vorsichtiger gegenüber Russland und seinen Symbolen äußern, umso mehr da Chisinau nicht für russisches Gas zahlen kann.“ (https://www.n-tv.de/politik/Moskau-droht-moldauischer-Praesidentin-article23277283.html)
Sanktionen: In der internationalen Sanktionspolitik gibt es etwas Neues. Der sanktionierte Staat fordert für die gegen ihn verhängten Sanktionen Schadensersatz, so der Vorsitzende des russischen Parlaments Wjatscheslaw Wolodin: „Wir kommen noch auf das Thema zurück und rechnen den Schaden aus, den Ihr unserer Wirtschaft zugefügt habt. Den müsst Ihr in jedem Fall ersetzen.“ (https://www.n-tv.de/politik/14-23-Ukrainische-Schueler-duerfen-in-Deutschland-ohne-Abschluss-studieren--article23143824.html) Den Menschen in Westeuropa warf er vor, kriminelle Schmarotzer zu sein: „Ständig raubt Ihr Gasvorräte und stehlt so faktisch Geld aus unserem Haushalt und damit von unseren Bürgern." (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92041772/++-news-zum-ukraine-krieg-++-ukraine-eine-halbe-million-menschen-nach-russland-verschleppt.html)