Militärforschung
  Ukraine-Krieg 2.0 - 17. Update
 

Ukraine-Krieg 2.0 – Update 17 vom 14. März (D+18)

Gerhard Piper

Lageentwicklung

Nach Angaben der russischen Journalistin Farida Rustamova, ist die „Stimmung“ im Kreml eher gedrückt. Viele der engsten Berater um Putin wurden vom Kriegsbeginn überrascht, weil man nicht damit rechnet hatte, dass Putin tatsächlich einen Krieg vom Zaune brechen würde: „Niemand feiert hier. Viele wissen, dass es ein Fehler ist, aber um ihre Pflicht zu tun, finden sie irgendwelche Erklärungen, um damit umzugehen." (https://www.focus.de/politik/ausland/reaktionen-zur-ukraine-invasion-krisen-stimmung-in-putins-engstem-kreis-niemand-jubelt-viele-glauben-dass-es-ein-fehler-ist_id_57275780.html)

Der Vormarsch in der Ukraine verlaufe langsamer als erwartet, sagte Armeegeneral Wiktor Wassiljewitsch Solotow, Direktor der Nationalgarde Russlands (Rosgvardiya) und Mitglied des russischen Sicherheitsrates bereits am Sonntag: „Ich möchte sagen, dass, ja, nicht alles so schnell läuft, wie man sich das wünschen würde." (https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-putin-vertrauter-gibt-fehleinschaetzung-ueber-erfolg-der-invasion-zu-a-6f6ef194-e1a0-4a24-b9c5-1a965af5e0cc)

Verhandlungen:

Die „Friedensgespräche“ sollten heute Vormittag fortgesetzt werden. Im Gegensatz zu den vorangegangenen drei Treffen ist für heute nur eine Videokonferenz geplant. Der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak erklärte: „Wir fordern, das Feuer sofort einzustellen und einen Abzug aller russischen Truppen." Erst dann könne über politische Regulierungen gesprochen werden.

Gefechte:

Die Gefechte in der Ukraine spielen sich hauptsächlich am Boden ab. Zum Einsatz kommt insbesondere die Artillerie, die die Städte in Schutt und Asche kartätscht. Infanterieeinheiten beider Seiten geben sich Feuergefechte.

Die Verluste sind auf beiden Seiten hoch, daher müssen die Russen frische Kräfte heranführen. So wurde ein verstärktes Bataillon der 6. Armee nach Belgorod (Russlan) zurückgezogen. Hingegen wurden 1.500 Soldaten der 40. Selbstständigen Marineinfanteriebrigade aus Petropavlovsk-Kamchatsky an der Pazifikküste und 800 Soldaten von der 102. Militärbasis aus Jerewan und Gyumri in Armenien mobilisiert. Außerdem haben die Russen weitere Söldner aus Libyen und vom 5. Korps der syrischen Streitkräfte (nicht zu verwechseln mit der Rebellengruppe „5. Korps“ der „Freien Syrischen Armee“) rekrutiert. Sie erhalten schlappe 300 bis 600 Dollar monatlich.

Regierungssprecher Dmitri Peskow kündigte an, man behalte es sich vor, die „vollständige Kontrolle“ über die bereits eingekesselten Großstädte zu übernehmen. Aber Präsident Wladimir Putin sei „enttäuscht“ darüber, „dass seine Soldaten nicht genug vorrücken“. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/krieg-ukraine-russland-news-liveblog)

Die ukrainischen Streitkräfte wehren die russischen Angriffe auf eigenem Territorium ab, was zur Folge hat, dass ihr eigenes Land langsam aber sicher zerstört wird. Die ukrainischen Streitkräfte waren bisher noch nicht in der Lage oder bereit, den Feind mit Sonderkommandos bzw. Partisanenverbänden in seinen Heimatstädten anzugreifen.

- Kiew:

In Kiew wurde der Stammsitz des Rüstungskonzern „ANTK Antonow“ getroffen. Dabei gab es zwei Tote und sieben Verletzte.

Osten:

- Popasna:

Die Stadt Popasna wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. März nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Oleksij Bilotschyzky mit Phosphorbomben angegriffen.

Süden:

In der Süd-Ukraine konnten die russischen Streitkräfte bzw. Separatistenmilizen weitere Ortschaften erobern:

„Russian and proxy forces launched several successful assaults north of Mariupol in Donetsk Oblast on March 13. The Ukrainian General Staff confirmed that Russian forces captured Staromlynivka, Yevhenivka, Pavlivka, and Yegorivka as of noon local time on March 13. Ukrainian forces repulsed Russian attacks on Volnovakha.  The Russian MoD claimed its forces advanced 14km on March 12. Russian forces additionally heavily shelled civilian infrastructure in Donetsk Oblast on March 12-13.“ (https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-march-13)

- Mariupol:

Der russische Angriff auf die Geburtsklinik hat zwei weitere Todesopfer gefordert. Eine Schwangere, die bei dem Angriff ein zermalmtes Becken und eine ausgerenkte Hüfte davongetragen hatte, ist ihren Verletzungen erlegen. Auch das Baby, das in einer Not-Op durch Kaiserschnitt herausgeholt wurde, verstarb, teilte der behandelnde Arzt Timur Marin mit.

Die russische Botschaft in London startete dazu eine Propagandakampagne: Man schnitt Bilder verschiedener Frauen zusammen und behauptete, auf jedem sei immer ein und dieselbe Schauspielerin zu sehen: die ukrainische Influencerin Marianna Podgurskaya (Foto: https://www.spiegel.de/ausland/angriff-auf-geburtsstation-in-der-ukraine-das-maedchen-aus-mariupol-a-2b8d3f27-09c1-410d-b585-e07c5d2a0532). Diese war tatsächlich auch zur Entbindung in der Klinik und ist auf einigen Bildern verletzt zu sehen. Sie ist allerdings nicht identisch mit der Frau, die nun verstarb. (Foto: https://www.svz.de/deutschland-welt/ukraine-konflikt/grausame-bilder-aus-mariupol-kinder-und-schwangere-bombardiert-id35801877.html) Twitter hat die Behauptungen der russischen Botschaft inzwischen gelöscht, da sie gegen Richtlinien zu „Hass schürendem Verhalten“ verstießen. (https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-schwangere-frau-erliegt-nach-angriff-auf-mariupol-ihren-verletzungen-a-62f245f8-1220-45bc-a77f-f834e0d9d0cf)

- Saporischschja:

Südlich von Saporischschja haben die Russen Fallschirmjäger zusammengezogen, um einen neuen Angriff vorzubereiten.

Westen

- Jaworiw:

Auf Luftangriff auf das Militärausbildungszentrum in Jaworiw am 13. März sollen auch niederländische Soldaten betroffenen gewesen sein, obwohl es von ukrainischer Seite geheißen hatte, dass sich keine ausländischen Militärausbilder mehr im Land befänden.

Ost-Ukraine:

In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angaben der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen durch Trümmer einer ukrainischen Rakete vom Typ Tochka-U getötet worden. Zudem seien neun Menschen im Donezker Stadtzentrum verletzt worden, sagte der Anführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/krieg-ukraine-russland-news-liveblog?page=1794)

Verluste:

Seit dem russischen Angriff sind nach ukrainischen Angaben 90 Kinder getötet und mehr als 100 verletzt worden. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Landes auf „Telegram“ mit. Weiterhin seien 379 Bildungseinrichtungen beschädigt worden, davon seien 59 vollständig zerstört.

Den ukrainischen Bauern läuft die Zeit zum Ausbringen der Saat davon. „Winterweizen und Raps stehen in diesem Jahr so gut wie nie. Wir haben die besten Voraussetzungen für eine Rekordernte. Normalerweise würden wir in den nächsten Tagen mit der Düngung beginnen. Dann würde der Pflanzenschutz folgen. Aber wir haben Krieg und wir müssen die Felder sich selbst überlassen, so schwer es uns auch fällt. Jetzt haben wir andere Sorgen,“ erklärte dazu der deutschstämmige Landwirt Dietrich Treis aus dem Raum Kiew. Man habe noch bis Anfang Mai Zeit zur Aussaat. (https://www.welt.de/politik/ausland/plus237526277/Deutscher-Bauer-in-Ukraine-Uns-bleibt-noch-Zeit-bis-Anfang-Mai-Danach-ist-es-zu-spaet.html)

Wie hoch die Zahl der Verwundeten unter den russischen Soldaten ist, darüber gibt es keine zuverlässigen Daten. Im Rahmen des Truppenaufmarsches wurden ab Ende 2021 mehrere Feldlazarette in Russland und Belarus aufgebaut. Hinzu kommen die (Zivil-)Krankenhäuser in Belarus, Russland, ostukrainischen Separatistenrepubliken und auf der Halbinsel Krim. Bekannt wurde, dass der Patientenandrang durch Kriegsverwundete so groß ist, dass mehrere Krankenhäuser in der belarussischen Grenzregion überfüllt sind. So musste in Masyr die Aufnahme von „normalen“ Kranken gestoppt werden. Auch die Krankenhäuser in Gomel sind voll. Rund zwei Drittel der belarussischen Blutkonserven werden für das russische Militär gebraucht. (https://www.n-tv.de/politik/Leichenhallen-in-Belarus-sind-wohl-ueberfuellt-article23192876.html)

Der stellvertretende Verteidigungsminister Gennadi Schidko erklärte dazu verharmlosend, bisher seien etwa 1.400 russische Soldaten aus medizinischen Einrichtungen entlassen worden und befänden sich nun in Reha-Behandlung. (https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-was-in-der-nacht-zu-montag-geschah-a-dc601ef8-cb55-4c29-a320-2d5ee6edca84)

Über die Zahl der Gefallenen gibt es von russischer Seite ebenfalls keine zuverlässigen Daten. Sie werden entweder vor Ort eingeäschert oder mit Lkw, Eisenbahn bzw. Flugzeug abtransportiert.

„Es gibt unglaublich viele Leichen,“ erzählte ein anonymer Anwohner gegenüber „Radio Liberty“. In Masyr ist die lokale Leichenhalle überfüllt: „Die Leichen werden nicht in einem Kühlraum, sondern in einem einfachen kleinen Raum gelagert. Sie verrotten, stinken und werden dann weggebracht,“ berichtete ein Augenzeuge. So wurde in Kamenka bei Masyr der lokale Friedhof gesperrt, um die Gefallenen in aller Geheimhaltung zu verbuddeln.“

„Gruz Dvésti“ (dt. „Fracht 200“) lautet die Codebezeichnung für die Leichentransporte gefallener Soldaten. Die Bezeichnung geht zurück auf die Anordnung Nr. 200 des russischen Verteidigungsministeriums vom 8. Oktober 1984. Damals wurde festgelegt, dass das Gewicht eines „gefüllten“ Zinksarges beim Lufttransport 200 kg nicht übersteigen sollte. (https://en.wikipedia.org/wiki/Cargo_200_(film))

Am Flughafen Hostomel bei Kiew wurden am 27. Februar Teile der tschetschenische Kampfeinheit 141. Motorisiertes Regiments aufgerieben. Dabei kamen die beiden tschetschenischen Kommandeure General Magomed Tuschajew und Ansor Bisajew ums Leben. (https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ramsan-kadyrow-angeblich-zum-kampfeinsatz-nahe-kiew-a-700eaa0e-b51f-40e7-b2ec-79b5d39d797f)

Zivilbevölkerung:

Nach UN-Angaben haben bereits rund 2,7 Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland Zuflucht gesucht. Mit 1,8 Millionen Menschen blieben die meisten Migranten in Polen. Bis Montagvormittag sind in der BRD 146.998 Menschen aus der Ukraine angekommen, teilte das Bundesinnenministerium mit.

Nach Angaben der israelischen Einwanderungsbehörde sind seit Kriegsbeginn 8.555 Menschen aus der Ukraine nach Israel gekommen. Nach Kritik an seiner Aufnahmepolitik für nicht jüdische Geflüchtete aus der Ukraine haben die Semiten in Israel ihre Aufnahmeregeln angepasst: Man werde Ausnahmen für Ukrainer machen, die Verwandte in Israel haben, sagte Innenministerin Ajelet Schaked. Bisher galt für die Aufnahme in Israel eine Obergrenze von 25.000 Ukrainern jüdischen Glaubens. Nun rechnet man mit rund 100.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine, die Juden sind oder jüdische Verwandte haben und damit zur Einwanderung berechtigt sind. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/krieg-ukraine-russland-news-liveblog?page=1794)

Waffentechnik:

Die russische Luftwaffe kommt bisher nicht in erwartetem Umfang zum Einsatz. So konstatierte Justin Bronk vom „Royal United Services Institute“ (RUSI) in London: “Fast jets have conducted only limited sorties in Ukrainian airspace, in singles or pairs, always at low altitudes and mostly at night.” Die ukrainische Luftabwehr wurden - entgegen den russischen Angaben - noch längst nicht eliminiert, außerdem wurde sie durch amerikanische STINGER-Raketen mit IR-Zielkopf verstärkt, die Flugzeuge und Hubschrauber bis zu einer Höhe von 3.500 m bekämpfen können. Diese kleinen, tragbaren MANPADS-Systeme können von der Schulter aus abgefeuert werden und überall und jederzeit auftauchen werden, was alle Einsätze für die Kampfpiloten zum Dauerstress macht. (https://www.economist.com/interactive/2022/03/08/curious-case-russias-missing-air-force)

Allerdings setzt die russische Luftwaffe alle möglichen, geächteten Waffen ein: Brandbomben, Vakuum-Bomben und Streubomben!

Im Gegensatz zu den Luftwaffen der NATO-Staaten ist die russische Luftwaffe noch vorrangig mit ungelenkten Freifallbomben (Fugasnaya Aviatsionnaya Bomba - FAB) – wie im Zweiten Weltkrieg – ausgestattet: Basalt FAB-250, -FAB-500, …, FAB-9000. (https://de.wikipedia.org/wiki/Freifallbombe) Diese Ausrüstung erlaubt vernichtende Flächenangriffe gegen „weiche Ziele“, wie z. B. Industrie- oder Wohngebiete, taugt aber nicht für die Bekämpfung von gehärteten Punktzielen, wie z. B. Kommandobunker. Nur ein Teil der Munitionsbestände besteht aus präzisionsgesteuerten Lenkbomben (Korrektiruyeskaya Aviatsionnaya Bomba - KAB) wie die lasergelenkte KAB-500, die elektro-optisch gesteuerte KAB-500Kr oder die durch GLONASS-Satelliten ins Ziel geleitete PBK-500 U Drel. (https://www.globalsecurity.org/military/world/russia/bombs.htm)

Außerdem stehen besondere Bomben zur Verfügung, die z. T. wegen ihrer Zerstörungskraft oder Grausamkeit international „geächtet“ sind:

- Brandbomben (Zazhigatelnaya Aviatsionnaya Bomba - ZAB) wie die ZAB-50T SHCH
- Vakuum-Bomben (Obyomno-Detoniruyuschchaya Aviatsionnaya Bomba) wie die ODAB-500PM,
- Thermobarische Bomben (Aviatsionnaya Vakuumnaya Bomba Povyshennoy Moshchnosti – AVBPM) mit einer Sprengkraft von ca. 44 Tonnen TNT-Äquivalent und einem Zerstörungsradius von 300 m
- Streubomben (Razovaya Bombovaya Kasseta) wie die RBK-500
- Bunkerknacker (Betonobojnaja Aviacionnaja Bomb- BETAB) wie die BETAB-500U
- Atombomben (Yadernaya Bomba oder Atomnaya Bomba) (Früher RDS-Bomben, jetzt luftgestützte Marschflugkörper)
- Chemische Bombe (Khimicheskaya Bomba - KHAB) wie die KHAB-200 R-5
- Pseudo-Nukleare Simulationsbomben (Imitatsionnaya Aviabomba) wie die IAB-500

ABC-Waffen:

- Atomare Waffen:

Nachdem die Stromversorgung der Atomruine in Tschernobyl am Wochenende teilweise wiederhergestellt werden konnte, ist sie seit Sonntagabend erneut unterbrochen. Die Stromleitung versorgt sowohl das AKW-Gelände als auch die nahegelegene Stadt Slawutytsch. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/krieg-ukraine-russland-news-liveblog?page=1794)

UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte: „Die Aussicht auf einen nuklearen Konflikt, einst undenkbar, ist jetzt wieder im Bereich des Möglichen. (…) Die überwältigende Mehrheit der zivilen Opfer und die überwältigende Mehrheit der zerstörten zivilen Infrastruktur wurde im Zusammenhang mit dem Krieg von den russischen Streitkräften verursacht." (https://www.focus.de/politik/ausland/reaktionen-zur-ukraine-invasion-krisen-stimmung-in-putins-engstem-kreis-niemand-jubelt-viele-glauben-dass-es-ein-fehler-ist_id_57275780.html)

Die US-Sicherheitsexpertin Evelyn Farkas kann sich nicht vorstellen, dass es zu einem dritten Weltkrieg zwischen Russland und den Nato-Mitgliedsstaaten kommt: „Das wäre reiner Wahnsinn. Ich glaube nicht, dass die Leute um ihn (gemeint ist Wladimir Putin, G. P.) herum, die Generäle, einen halsbrecherischen Krieg mit der Nato zulassen würden.“ Im Umgang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin forderte sie Entschlossenheit und Stärke: „Ich denke, dass sie sich zu sehr einschüchtern lassen, und was noch schlimmer ist, sie lassen ihn wissen, dass sie eingeschüchtert sind. Wenn man sich einschüchtern lässt, sollte man den Gegner nicht wissen lassen, dass man eingeschüchtert ist.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/reaktionen-zur-ukraine-invasion-krisen-stimmung-in-putins-engstem-kreis-niemand-jubelt-viele-glauben-dass-es-ein-fehler-ist_id_57275780.html)

NATO:

Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD) kritisierte den NATO-Defätismus:

„Es droht ein ganz furchtbares Bombardement. Die Städte werden zerstört, weil Putins bisherige Strategie kläglich gescheitert ist. Und er wird jetzt zu weiteren schärferen Mitteln greifen. (…) Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Putin uns am Nasenring durch die Manege zieht. Er muss im Unklaren gelassen werden. Das hat im Übrigen auch bei den wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gewirkt.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/reaktionen-zur-ukraine-invasion-krisen-stimmung-in-putins-engstem-kreis-niemand-jubelt-viele-glauben-dass-es-ein-fehler-ist_id_57275780.html)

BRD:

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba machte am 13. März der Merkel-Regierung schwere Vorwürfe:

„Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Sie haben tatsächlich dazu beigetragen, die aktuelle Macht von Russland mit aufzubauen. (…) Wir hoffen, dass auch Sie entsprechend viel leisten werden, um die russische Kriegsmaschinerie anzuhalten. (…) Ich finde es nicht fair, dass Deutschland eine großangelegte Verteidigungszusammenarbeit mit Russland hatte über die vergangenen Jahre.“ (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/ukraine-russland-krieg-kuleba-selenskyj-habeck)

Die Bundesluftwaffe will als zukünftigen Jagdbomber und Atomwaffenträger 35 Lockheed Martin F-35 LIGHTING II beschaffen. So sollen die Panavia TORNADO MRCA ablösen. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-bundesregierung-will-f-35-tarnkappenjets-beschaffen-a-753b7a99-9617-442e-98ca-1c040a72d035) Unklar bleibt, was aus den Plänen zur Beschaffung der Boeing F-18F SUPER HORNET wird, die bisher als TORNADO-Nachfolger favorisiert waren. (https://esut.de/2021/10/meldungen/30168/tornado-nachfolge-bundesregierung-nimmt-stellung-zu-beschaffungskriterien/) Bewaffnet sollen die F-35 mit der neuen Wasserstoffbombe B61-12 mit variabler Sprengkraft. Außerdem will die Bundesluftwaffe 15 Airbus EUROFIGHTER in der Figuration eines EloKa-Störflugzeuges beschaffen.

Durch den Ukrainekrieg gibt es erste Versorgungsengpässe in Deutschland. So berichtete die „Bild“-Zeitung am 13. März: „Speiseöl ist das neue Klopapier“. Jetzt befürchtet man eine Riesensauerei im Springer-Hochhaus in Berlin (Rudi-Dutschke-Straße).

Russland:

Die staatliche Airline „Aeroflot“ hat immer größere Schwierigkeiten, den Inlandsflugverkehr aufrecht zu erhalten. Dies ist in einem Land mit einer Längenausdehnung von rund 7.400 km äußerst prekär, zumal das Straßen- und Schienennetz unterentwickelt ist. Die „Aeroflot“-Flotte besteht zum Großteil aus westlichen Fabrikaten (Boeing und Airbus), so dass bald Ersatzteilprobleme die Flugzeuge am Boden halten dürften. (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/krieg-ukraine-russland-news-liveblog?page=1794)

VRC:

Russland soll China um Hilfe für den Angriffskrieg in der Ukraine gebeten haben, das berichten US-Medien. Nun wirft die Regierung in Peking den USA vor, Falschinformationen zu verbreiten. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, kommentierte: „In letzter Zeit verbreiten die USA ständig Falschmeldungen über China.“ Er ging allerdings nicht konkret auf die Angaben des Medienberichts ein und dementierte diesen auch nicht. (https://www.fr.de/politik/ukraine-krieg-russland-kiew-invasion-kaempfe-militaer-wladimir-putin-wolodymyr-selenskyj-konflikt-news-ticker-zr-91391160.html)

Am 14. März will sich der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan mit Chinas Außenpolitiker Yang Jiechi in Rom treffen.